- sumerische Musik.
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Als wesentlicher Bestandteil des Götterkultes hatte die Musik der Sumerer bereits einen relativ hohen Entwicklungsstand erreicht, wie erhaltene Schlag- und Blasinstrumente zeigen sowie Reste von Saiteninstrumenten, deren Holzteile mit Steinmosaiken oder Gold- und Silberblech verziert waren. Darstellungen von Musikinstrumenten sind auf Terrakotten, Rollsiegeln, Steinreliefs und als Einlegearbeiten auf verschiedenen Gegenständen überliefert. Abbildungen der Harfe Balag als Piktogramme finden sich um 3000 v. Chr. auf Schrifttafeln aus Uruk. Die Leiern Zami, Instrumente zur Lobpreisung, mit stierförmigem Resonator erscheinen seit etwa 2800 v. Chr. auf Siegelabdrücken und Reliefs. Besonders kostbare Prunkexemplare aus der Zeit um 2450 v. Chr. entdeckte man in Königsgräbern in Ur, getragen von Musikantinnen, die ihrem Herrscher in den Tod gefolgt waren. Um 2000 v. Chr. erscheint die Laute Gudi. Als weitere Instrumente treten bereits Gegenschlagstäbe, Becken, Sistren, tönerne Gefäßflöten, Längsflöten, Doppeloboen, Trompeten, Hörner und Trommeln mit den Namen Tigi, Sam, Ala und Liliz auf. Keilschrifttexte bezeugen Namen von Musikinstrumenten, Gattungen und Musikern sowie Informationen über Anlässe des Musizierens. Die religiösen Texte der sumerischen Literatur wurden in der Mehrzahl unter Begleitung von Musikinstrumenten rezitiert oder gesungen. Von den Musikerpriestergruppen, die an Tempelschulen ausgebildet wurden, führten die Gala Klagegesänge aus und die musikalisch vielseitigeren Nar Lobpreisungen. Bei Bestattungen sangen Klagefrauen. Die Exorzisten (Mas Mas) begleiteten ihre Beschwörungsgesänge mit Rasseln, Klappern und Trommeln.
Universal-Lexikon. 2012.